
Konzeptstudie für das Wegeleitsystem der Deutsche Bahn
Überarbeitung der bestehenden Piktogrammsystematik
DB Station&Service AG, Berlin, Transport- und Logistik
Projekt
Entwicklung eines neuen visuellen Wegeleitungs-Sets
Das derzeitige Piktogrammsystem der Deutsche Bahn für ihre Wegeleitung ist seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz und erfordert eine umfassende Aktualisierung in visueller und inhaltlicher Hinsicht. Der grafische Stil entspricht nicht mehr den aktuellen Standards, und die Darstellungen weichen stark von der Realität ab oder werden von jüngeren Zielgruppen nicht mehr verstanden. Infolgedessen hat R211 den Auftrag erhalten, einen konzeptionellen Ansatz für ein zeitgemäßes Piktogrammsystem zu entwickeln, das eine hohe Erkennbarkeit und Einheitlichkeit innerhalb des Zeichensatzes gewährleistet und für eine breite Zielgruppe zugänglich ist.
Idee
Mehr Homogeniät und bessere Erkennbarkeit
Mehr Homogeniät und bessere Erkennbarkeit
Bestehende Piktogrammsysteme mehr
legen einen starken Fokus auf einen modernen grafischen Stil und die detailreiche Darstellung einzelner Symbole. Insbesondere aktuelle Darstellungen streben danach, Objekte und Sachverhalte auf minimalistische Weise abzubilden, was vor allem in digitalen Medien Anwendung findet. Bei Wegeleitsystemen besteht die Herausforderung darin, mehrere Piktogramme nebeneinander darzustellen und dabei eine harmonische Gesamtwirkung zu erzielen. Dies gestaltet sich oft schwierig, da unterschiedliche Flächenanteile, Strichstärken und Winkel zu Unruhe und Disharmonie führen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Piktogramm auch aus einer Entfernung von 10 Metern erkennbar sein sollte.
Besonders für ältere Personen, die mit der Bahn reisen, ist eine gewisse Wiedererkennung von Bedeutung. R211 hat daher ein Piktogrammsystem entwickelt, das auch ältere Zielgruppen anspricht und das Iconset eher wie eine Schrift behandelt. Jede mögliche Kombination von Piktogrammen soll dabei ruhig und harmonisch auf der Beschilderung wirken und eine gute Fernwirkung gewährleisten.
weniger
Umsetzung
Wiederkehrende Formen und Prinzipien statt Gestaltungsraster
Viele Zeichensysteme greifen auf fest definierte Raster zurück, um mehr
Proportionen und Winkel der dargestellten Icons zu gestalten. Dies gilt auch für das bestehende Piktogrammsystem der Deutschen Bahn. Ein solches Raster ermöglicht zwar die einfache Konstruktion von Piktogrammen, führt jedoch oft zu wenig harmonischen und stark unterschiedlichen Ergebnissen. Linienstärken erscheinen häufig zu dünn, während Flächen übermäßiges Gewicht erhalten. Eine Umrahmung der Icons durch Linien trägt zusätzlich zur Unruhe bei. Das Piktogrammsystem von R211 hingegen setzt auf gleichmäßige Flächenanteile und verzichtet sowohl auf filigrane Linien als auch auf übermäßige Flächendarstellungen. Die Kombination von „flächiger Linie“ und „geöffneter Fläche“ ermöglicht nicht nur die präzise Darstellung von Details und modernen Polygonformen, sondern gewährleistet auch eine gleichmäßige Verteilung von Weißanteilen. Dabei bleiben Radien, Winkel, Polygonformen und Strichstärken bei allen Piktogrammen konsistent. Um zusätzliche Homogenität zu erreichen, wurde darauf geachtet, dass bei allen Personen-Piktogrammen die Kopfgrößen und die Position des Kopfes identisch sind.
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Ergebnis
Ein modernes Piktogramsystem für eine breite Zielgruppe
Die Darstellung von Verkehrsmitteln hat sich in den letzten Jahren stark mehr
modernisiert, was jedoch für viele ältere Menschen, die keine Smartphones nutzen und nicht mit der Internetikonografie vertraut sind, eine Herausforderung darstellt. Daher wurde darauf geachtet, dass die Gestaltung der Piktogramme nicht zu weit vom bestehenden Set abweicht. Der Einsatz sich verjüngender Linienformen ermöglicht die klare Darstellung von Details, auch aus der Ferne. Polygonale Flächen verleihen den Piktogrammen einen modernen Charakter und sorgen für Homogenität, besonders wenn mehrere Symbole auf einem Informationsträger kombiniert werden. Überflüssige Details, wie Arme bei der Darstellung von Personen, wurden bewusst weggelassen, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Die Zentrierung der Piktogramme schafft einen maximalen Abstand zu anderen Symbolen. Dadurch konnte der früher notwendige weiße Rahmen durch eine dunkelblaue Fläche ersetzt werden, die eine leicht wahrnehmbare Trennung zwischen den Piktogrammen schafft. Diese Gestaltungsprinzipien berücksichtigen die Bedürfnisse älterer Menschen und erleichtern die Orientierung, ohne den modernen Charakter der Darstellungen zu vernachlässigen.
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